Habe in den letzten Tagen mal ein wenig mit unseren WW-Einstellungen gespielt. Bisher hatten wir ja eine WW-Ladung pro Tag im Zeitbereich der durchschnittlichen Tageshöchsttemperatur. Das reichte seit 2016 auch perfekt um unseren normalen WW-Bedarf zu decken. Wie schon öfters beschrieben, hatten wir mit dieser Fahrweise und durch den gezielten Einsatz der Zirkulation immer ausreichend WW für 3 "Erwachsenenduschen", Planschwasser für die Kinder und genug zum Abwasch etc.
Die eine Ladung pro Tag zur Tageshöchsttemperatur (maximaler COP) sollte auch weitestgehend erhalten bleiben. Allerdings ändern sich die Anforderungen so langsam in die Richtung, dass kleine oder große "Unfälle" der Kinder mal eben schnell weggespült werden müssen, das Planschbecken etwas vorgewärmt wird oder wir nach der Arbeit im Außenbereich nochmal zusätzlich duschen.
Die nächste, unveränderte, Anforderung ist, dass die Laufzeit für eine Ladung maximal lang sein soll. Weiter soll kein laufender Takt durch ein hartes Zeitprogramm unterbrochen werden.
Die Auswertung der WW-Temperaturverläufe an der Fühlerposition (untere Hülse) ergab, dass wenn dort ca. 25 °C gemessen werden, immer noch genug WW für eine Dusche im Tank ist. Die Abschalttemperatur stand bis dato auf 44 °C (Sollw. 42 °C + 2 K Hyst. -> Die Hyst. war im Grunde egal, da ja eh nur einmal täglich geladen wurde)
Der erste Schritt war also das WW Programm 24 h aktiv zu schalten und den leider auf 10 K begrenzten Hysteresebereich auszunutzen. Also Sollwert auf 34 °C mit einer Hysterese von 10 K. Ergibt ebenfalls eine Endtemperatur von 44 °C und eine Starttemperatur von 24 °C.
An durchschnittlichen Verbrauchstagen kommen wir bis zum Abend an der Fühlerposition nicht ganz auf 24 °C runter. Das würde bedeuten, dass mit der ersten Dusche am nächsten Morgen grundsätzlich eine Ladung gestartet würde, da die Temp dann sicher unter 24 °C fällt - zur ungünstigsten Tageszeit.
Also musste als zweiter Schritt ein Trigger her, der zur günstigen Tageszeit eine Ladung startet. Da das System ja nun ganztägig "scharf" ist, könnte es sein, dass kurz vor dieser Tageszeit bereits geladen wurde. Die 2 K Hysterese fiel also raus, da dann ggf. ein extrem kurzer, unnötiger Takt gestartet würde. Ein neuer Blick auf die Archivdaten zeigte, dass im normalen Tagesablauf eine Temperatur von ca. 35 °C (an der Fühlerposition) ausreichte, um abends und am nächsten morgen jeweils einmal zu duschen.
Also habe ich ein Makro geschrieben, das über das ISG zur günstigen Tageszeit den Sollwert für 30 sec auf 44 °C stellt. Im Zusammenspiel mit der 10 K Hyst. wird der Einschaltpunkt also kurz auf 34 °C angehoben. Danach wird der Sollwert wieder auf 34 °C gestellt. I.d.R. liegt die Temperatur zu dem Zeitpunkt weit unter 34 °C und somit wird die einmal tägliche Ladung gestartet. Wenn ausnahmsweise vorher schon geladen wurde und die Temperatur noch über 34 °C liegt, ist genug Reserve bis zum nächsten Tag da. Knapp unter den 34 °C ist zwar der Ladetakt nicht so lang, aber die Reserve würde nicht reichen und dann früh morgens geladen.
Als absolute Untergrenze greift jetzt immer die 24 °C Schwelle, bis zu der es noch duschbares Wasser gibt.
Alles in allem funktioniert die Sache bis jetzt tadellos. Meistens wird zur günstigen Tageszeit mit einer langen (etwa 45 Minuten bis 1 h) Laufzeit geladen. Wird "unplanmäßig" WW benötigt, wird halt mal ausnahmsweise undefiniert geladen und es steht immer ausreichend WW für eine "Notdusche" zur Verfügung.
Falls ihr das mal nachbauen wollt... Es geht auch ohne ISG
Man könnte den Eingriff per Makro durch das interne Zeitprogramm ersetzen:
WW-Tag auf 34 °C und WW-Nacht auf 44 °C. WW-Nacht ist dabei dann von 14:30 bis 14:45 aktiv. Damit wird ebenfalls zur günstigen Tageszeit der gleiche Trigger gesetzt. Leider ist das kleinste Raster für die Zeitprogramme 15 Minuten. Die Einstellung bleibt also 15 Minuten aktiv. Wenn jetzt vor 14:30 eine (unplanmäßige) Ladung gestartet wurde, die kurz nach 14:30 auf 44 °C wäre, dann läuft die Kiste noch 15 Minuten weiter (Sollwert in diesen 15 Minuten: 44 °C + 10 K Hysterese). Das wollte ich natürlich auch verhindern

- aber, OK, wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit dass dieser Fall eintritt
Ach so, das ganze kann nur OHNE zeitgesteuerte Zirkulation funktionieren. Wenn ihr feste Laufzeiten für die Zirku-Pumpe verwendet, quirlt diese eh den ganzen Bottich durch. Dann gehts natürlich nicht
